Finn kam in der 36. Schwangerschaftswoche per Notsectio auf die Welt. Nach dem Krankenhausaufenthalt auf der Neonatologie wurde der Neugeborene mit einer Naso-Gastral-Sonde nach Hause entlassen und damit in den folgenden drei Monaten ernährt. Im fünften Lebensmonat wurde seine genetische Diagnose gestellt. Finn entwickelte sich langsam und in kleinen Schritten. In jedem Entwicklungsbereich zeigte er Aufholbedarf.
In die Kids Chance kam Finn zum ersten Mal als Kleinkind. Zu dieser Zeit war er motorisch gut entwickelt, aber im Alltag noch auf sehr viel Hilfe angewiesen. Er konnte sich zu Beginn nur mit bestimmten Lauten mitteilen. Seit seinem ersten Aufenthalt 2014 nimmt er kontinuierlich zweimal im Jahr an der Intensivtherapie der Kids Chance teil.
Bei jedem Aufenthalt ein Puzzle-Teil
Bei jedem Therapieaufenthalt holt Finn ein fehlendes Element in seiner Entwicklung nach. So ist er in seinen motorisch-sensorischen und kognitiven Fähigkeiten von Aufenthalt zu Aufenthalt komplexer und vernetzter geworden. Finn hat gelernt, bewusst nach seinen Wünschen und Zielen zu handeln. Mit den neu erlernten Fähigkeiten wird er immer unabhängiger von seiner Umwelt. Er lernt, seine Wünsche mitzuteilen, und kann aufgrund seiner positiven sprachlichen Entwicklung endlich mit den anderen Kindern Kontakt aufnehmen.
Freundschaften entstehen
Finn hat in den vergangenen Jahren in der Kids Chance viele Freunde gefunden, mit denen er die Therapieaufenthalte gemeinsam verbringt. Innerhalb seines Freundeskreises fühlt er sich sicher und angenommen, was für seine Entwicklung sehr wichtig ist.
Die Geschichte von Finn zeigt uns, dass es die kleinen, miteinander verknüpften Schritte im Leben sind, die vor dem Erwachsenwerden zum großen Ziel der Selbständigkeit beitragen. Das Kind soll in den ersten Lebensjahren in seiner sensorischen Verarbeitung gestärkt werden und danach die körperliche Kraft erarbeiten. Nur mit dieser Voraussetzung ist das heranwachsende Kind bereit, die eigenen Ziele in der großen, unbekannten Welt selbständig zu meistern.